Kurzartikel

Peripherals for digital textile printingEin digitales Textildrucksystem besteht nicht nur aus dem Drucker, den Druckfarben und den Stoffen. Ein komplettes Set von Peripheriegeräten ist erforderlich, um beste Resultate zu erzielen. In diesem Artikel geht Maria José Leaño basierend auf ihrer jahrelangen Erfahrung und aus dem Gesichtspunkt der Qualität auf eine Reihe von Maschinen für die Vor- und Nachbehandlung ein.

Digitaldruck | von Maria José Leaño | www.papayad.com

Es ist nicht ganz einfach, in das Geschäft des digitalen Textildrucks einzusteigen. Sogar erfahrenen Druckern fällt die Entscheidung schwer, welche Ausrüstung am besten für diesen Zweck geeignet ist. Häufig konzentriert man sich ausschließlich auf den Drucker: Ist er schnell und breit genug und kann er auch alle Art von Stoffen zu einem geringen Preis bedrucken? Das sind jedoch nicht die wichtigsten Aspekte. Ein digitales Textildrucksystem besteht nicht nur aus dem Drucker, den Druckfarben und den Stoffen. Ein komplettes Set von Peripheriegeräten ist erforderlich, um
beste Resultate zu erzielen.

Kunden und Produkt

Wenn es darum geht, ein gutes System auszuwählen, fängt man am besten mit dem letzten Glied an: Wer ist mein Kunde und welches Produkt möchte ich anbieten? Im Allgemeinen neigen Druckbetriebe dazu, klein anzufangen und den meisten Kunden den besten Service und beste Produkte anbieten zu können. Es ist ein verbreiteter Glaube, dass ein Digitaldruckgeschäft, das mit einer großen Investition gestartet wird, zum Scheitern verurteilt ist. Aber weshalb nicht gleich mit dem Besten beginnen?

Märkte verändern sich und derzeit herrscht eine große Nachfrage nach hochwertigen bedruckten Textilien. Die Maschinen sind nicht nur schneller sondern auch kleiner und umweltfreundlicher geworden. Es ist wahrscheinlich der beste Zeitpunkt, um in das digitale Textildruckgeschäft einzusteigen. Es gibt heute zahlreiche erfahrene Druckfachleute, die Sie beim Start Ihres Geschäfts beraten können. Verkaufsberater können Sie über die Merkmale der Maschine informieren, aber wieso nicht auch die Druckfachleute fragen, die Erfahrungen mit dem Einsatz der Maschinen haben?

Der Stoff bestimmt das Tintensystem

Ein Drucker, der jede Art von Stoff bedrucken kann, ist nicht zwangsweise eine gute Maschine. Bevor Sie einen Drucker kaufen, müssen Sie entscheiden, an welche Art von Kundschaft Sie sich richten wollen.

Digitale Sublimationssysteme für Polyester sind beliebt, wenn Vielseitigkeit zu günstigen Kosten angeboten wird. Synthetische Stoffe sind jedoch nicht ideal für Anbieter von hochmodischen Produkten. Wenn Sie ein System suchen, um exklusive Produkte anzubieten, sollten Sie sich eines aussuchen, das Baumwolle, Seide und Wolle in bester Qualität bedrucken kann. Die empfohlenen Systeme dazu arbeiten mit Säure-Farbstoffen (Seide und Nylon) und reaktiven Farbstoffen (Baumwolle, Wolle und Seide).

Noch besser wäre ein System mit Pigmenttinten, das alle diese Stoffe einschließlich Mischgewebe bedrucken kann. Kaufen Sie nie eine Maschine mit zwei Tintensystemen. Eine solche Maschine mag geeignet sein, um alle Arten von Stoffen zu bedrucken, aber es wird eine Maschine sein, die bei halber Geschwindigkeit druckt. Zudem muss bei jedem Materialwechsel ein kompletter Reinigungsprozess durchgeführt werden, um von einem Tintensystem auf das andere zu wechseln.

Stoffbreite

Es ist auch wichtig, die Stoffbreite zu berücksichtigen, die Sie bedrucken wollen. Die meisten Modestoffe werden in Breiten von 1,10 bis 1,60 m angeboten; daher sollte eine Maschine mit 1,8 m Breite am Anfang genügen. Breitere Stoffe kommen im Allgemeinen im Dekorationsbereich und für industrielle Anwendungen zum Einsatz. In diesem Fall sollte die Maschine über zwei oder
drei Meter breit sein.

Druckgeschwindigkeit

Die Druckgeschwindigkeit ist ein weitere wichtiger Aspekt. Wenn Sie exklusive Stoffe anbieten wollen, braucht Ihre Maschine keine sehr hohe Druckgeschwindigkeit. Exklusivität beruht auf dem Drucken von kleinen Mengen. Wenn der Drucker sehr schnell ist, kann das Wechseln der Designs zu einem Problem werden. Der Drucker muss angehalten werden, um das gesamte System zum Wechseln des Motivs umzustellen. Schnelle Maschinen eignen sich, wenn mehr als 100 Meter eines Designs gedruckt werden.

Peripherals for digital textile printing
easyCoat/Dry

EasyCoat/Dry: Vor- und Nachbehandlung

Die meisten Textilddrucksysteme erfordern eine Vorbehandlung des Stoffs. Der Stoff muss mit einer chemischen Lösung vorbehandelt werden, die jeweils von der Art der Tinte abhängt. Die Formel wird vom Tintenanbieter festgeleigt und muss gleichmäßig auf dem Stoff aufgetragen werden. Früher wurde dazu ein industrielles Beschichtungs-/Polsterungssystem verwendet, aber diese Maschinen sind derart groß, dass nur große Stoffmengen damit vorbehandelt werden können. Inzwischen gibt es kompakte Systeme, die für den Digitaldruck entwickelt worden sind.
EasyCoat/Dry ist ein gutes Beispiel. Diese Maschine erlaubt es nicht nur, die erforderlichen Chemikalien auf den Stoff aufzutragen, sie kann auch zum Trocknen und Aufrollen des Stoffs nach dem Waschen verwendet werden.

Das System ist dazu ausgelegt worden, ein Minimum an Wasser und Chemikalien zu verbrauchen und den Abfall zu reduzieren. Zudem ist das System mit einer Digitalsteuerung zur Optimierung der Geschwindigkeit in Abhängigkeit der jeweils erforderlichen individuellen Spannung der Stoffs ausgestattet. Das ist für elastische Stoffe wichtig, da diese bei zu hoher Spannung beschädigt würden.

Das System härtet und trocknet bei bis zu 200 °C (bei Bedarf). Der Stoff wird so für den nächsten Schritt, das vollständige Trocknen mit derselben Maschine vorbereitet. Zudem hat es eine integrierte Aufwickelvorrichtung, die den Stoff für den nächsten Veredlungsschritt, z. B. Dämpfen, vorbereitet. Diese Maschine kann, wie das auch in anderen Industriesektoren erforderlich ist, auch zum Auftragen anderer industrieller Veredlungschemikalien, wie Weichmacher oder Flammhemmer eingesetzt werden.

EasyCoat wird für Systeme mit Säure-, Reagens- und Pigmentfarbstoffen empfohlen. Für Pigmentfarbstoffe ist dieses System ausreichend, aber für Reagens- und Säurefarbstoffe müssen zusätzliche Komponenten hinzugefügt werden. In einem früheren Artikel hatten wir Drucke aus Pigmentfarbstoffen verglichen, die mit und ohne Vorbehandlung erstellt worden sind. Der Unterschied liegt in der Leuchtkraft der Farben und ihrer Beständigkeit beim Tragen und Waschen; das sind äußerst wichtige Faktoren für hochwertige Stoffe. Reagens- und Säurefarbstoffe können nicht ohne Beschichtung gedruckt werden.

Peripherals for digital textile printing
easySTEAM

easySteam: Kompaktdämpfer

Der easySteam ist ein patronenförmiges Dampfgerät, das speziell für kleine Stoffmengen entwickelt worden ist. Daher ist es sehr nützlich als Peripheriegerät für Hersteller von exklusiven Stoffen. Gleich wie die Vorbehandlung ist das Dämpfen zum Fixieren von Säure- und Reaktivfarbstoffen unerlässlich. Das Gerät mit Digitalsteuerung verwendet Sensoren, die das Dämpfverfahren überwachen. Die Dampfmenge und die Dauer jedes Durchlaufs hängen von der Art und der Menge des Stoffs ab. Es kann bis zu 15 kg (rund 50 m Stoff) aufnehmen und mit einer minimalen Wassermenge bei bis zu 102 °C dämpfen. Es hat ein Filter- und Glättungssystem, das die Maschine vor Abrieb schützt und die Wartungskosten niedrig hält.

Peripherals for digital textile printing
easyWash

easyWash

Nach dem Drucken und Dämpfen ist es wichtig, alle angewendeten Chemikalien vom Stoff abzuwaschen, einschließlich überschüssiger Farbstoff, der nicht am Stoff fixiert worden ist und später Flecken erzeugen kann. Cibitex präsentiert hierfür easyWash, eine kompakte Waschmaschine, die im Vergleich zu einer herkömmlichen Waschmaschine nicht viel Platz einnimmt und Wasser und
Energie spart. Die Maschine kann pro Durchlauf bis zu 200 Meter Stoff aufnehmen (je nach Dicke) und ein Durchlauf dauert rund eine Stunde. Sie hat ein Mischsystem für Zusatzstoffe, die eine bessere Veredlung erzielen, unabhängige Wassertanks für einen besseren Waschprozess und ein Einstellsystem für das Waschen von Stoffen in unterschiedlichen Breiten und für die Kantensteuerung. Das Waschen wird bei digitalen Textildrucken mit Säure- und Reaktivfarbstoffen empfohlen. Aber auch Pigment- und Dispergierfarbstoffe erzielen damit ein besseres Finish.

Raumbedarf

Die Maschinen werden kleiner. Die Größen hängen hauptsächlich von der zu bearbeitenden Stoffbreite ab. Es ist dennoch wichtig, genügend Raum für alle erforderlichen Maschinen einzuplanen. Dazu gehört auch der Drucker sowie genügend Arbeitsraum und ein spezieller Bereich für die Designer. Ein trockener Bereich für die Stoffrollen muss auch vorhanden sein. Sie müssen getrennt von der Dämpfmaschine und dem Drucker aufbewahrt werden. Der Drucker erfordert eine kontrollierte Raumatmosphäre mit geringer Luftfeuchtigkeit und einer konstanten mittleren Temperatur. Auch eine gute Energie- und Wasserzufuhr ist erforderlich.

Welches System kaufen?

Ein High-End Druckunternehmen muss zwischen Farbstoff- oder Pigmenttinte entscheiden. Pigmente wurden weiterentwickelt und können es in fast allen Fällen mit Farbstofftinten aufnehmen. Im Vergleich dazu sind für Reaktiv- und Säurefarbstoffe neben dem Drucker auch easyCoat/Dry, easySteam and easyWash Geräte erforderlich. Für Pigmentfarbstoffe braucht es lediglich easyCoat/Dry und EasyWash ist optional.

Die EasyLine Reihe wird von Cibitex angeboten und hat ein Umweltzertifikat, das von Acimit Green Label ausgestellt wird. Dieses Dokument identifiziert und anerkennt die Energie- und Umwelt-
Performance von Textilmaschinen. Cibitex ist von der italienischen Kartellbehörde im Rahmen des Legality Rating- Programms mit zwei Sternen aufgelistet. Alle Cibitex-Produkte werden in Italien entwickelt und gefertigt und tragen die Qualitätsgarantie „Made in Italy“.

Die für diesen Artikel gesammelten Informationen stammen von Andicolor S.A (www.andicolor.com) und Cibitex (www.cibitex.it). Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Maria José
Leaño unter www.papayad.com.